Da will man einen Brief verschicken und hadert wieder einmal mit den Öffnungszeiten der Post. Des Postamts. Der Postbank. Oder wie sie sich eben gerade nennt. Und dann erinnert man sich, dass man Briefmarken online kaufen kann. Mit einem wunderbaren QR-Code darauf und sogar einem frei wählbaren Motiv - wenn man das denn möchte. Man muss sich sogar nicht einmal Rückgeld in 1 cent-Briefmarken geben lassen, wie das beim Post-Automaten der Fall ist! Tolle Sache, freut sich der moderne Internet-affine Briefeschreiber, kauft per paypal, druckt und schneidet aus und klebt mit Prittstift - alles auf seinen doch in dem Zusammenhang recht altmodisch anmutenden Brief aus Papier. Dann betrachtet man sein Werk und erinnert sich daran, wie man als Kind Briefmarken in ein dickwandiges Album sortiert hat. Es waren meistens die Standard-Briefmarken und dann noch ein paar besondere: von einem Onkel, der weit gereist ist. Was war man stolz auf diese Briefmarkensammlung! Wenn man Glück hatte, hatten sogar schon Papa und Opa vor einem Briefmarken gesammelt und man durfte diese Sammlung übernehmen! Und dann betrachtet man wieder seinen zweipunktnull-frankierten Brief. Diese Briefmarken wird doch niemand sammeln wollen! Da kann noch so sehr ein frei wählbares Motiv neben dem QR-Code gedruckt worden sein. Beim nächsten Mal schaffe ich es zum Postamt. Zur Postbank. Zu dieser Service-orientierten gelb beworbenen Filiale der Deutschen Post AG mit den Mitarbeitern von der ehemaligen Bundespost. Und kaufe eine ordentliche Briefmarke. Versprochen. Klar zugezogen. Der Glaube, dass die „Sprache der Eskimo“ (in Wirklichkeit gibt es viele Eskimo-Sprachen) eine im Vergleich zu anderen Sprachen extrem hohe Anzahl an Wörtern für Schnee habe, ist ein verbreiteter Irrtum. Sagt Wikipedia. Im Schwabenland gibt es im Gegensatz zur Heimat der indigenen Völker im Polargebiet #politischkorrekt mehr Nebel als Schnee. Aber ich vermute, es gibt hier wirklich mehr Ausdrücke für verschiedene Arten von Dunst/Nebel/Wolken/hoher Luftfeuchte als im restlichen Bundesgebiet. Einen habe ich heute kennen gelernt. Der Stenz [...] Während der Matscho seine erotischen Ziele mit tierischem Ernst verfolgt und dabei den Einsatz brutalster Machtmittel nicht scheut, sieht der Stenz sein Verhältnis zu den Frauen unter spielerisch-sportlichem Aspekt. Nicht der Erfolg ist ihm das Wichtigste, sondern der Weg dahin; nicht der Besitz, sondern die Verführung. [...] Der Matscho ist ein despotischer Machtmensch, der die Welt - und die Frau nur als Teil der Welt! - verachtet und unterwerfen will. Für den Stenz hingegen ist das Weibliche die Welt schlechthin, in die er sich als homo ludens zu versenken sucht. Je größer diese Welt ist, je freier sie sich entfaltet und in Erscheinung tritt, desto wohler fühlt sich der Stenz. [...] Dem Stenz ist alles provinziell Derbe ein Gräuel. Er liebt das Urbane. Er braucht die anregende Vielfalt der Erscheinungen, die spielerische Unverbindlichkeit im zwischenmenschlichen Verkehr. Mit einem Wort: Der Stenz ist der zivilisierte Mann des Volkes. Er hat Stil. [...] Patrick Süskind
Wir Deutschen lieben unsere Adventszeit, nicht? Das Dunkel des Winters wird mit bunten Lichtern, strahlendem Schmuck und Wärme für einige Wochen vertrieben. Es gibt Leckereien, die es im Rest des Jahres nicht gibt. Und die Weihnachtsmärkte, die vor menschlicher Wärme nur so strotzen! Alles in allem ist die Adventszeit eine einzige Vorfreude auf Weihnachten. Dann kommen die Feiertage, die Zeit zwischen den Jahren, Neujahr und plötzlich ist der Alltag wieder da. Wenigstens in Süddeutschland und Sachsen-Anhalt verabschiedet man sich mit einem Feiertag von der großen Sause - und schließlich auch von seinem Christbaum. Erinnere nur ich mich immer noch an die Ikea-Werbung, in der die Bäume aus den Wohnungen auf die Straße fliegen, wenn ich die gesammelten Bäume am Straßenrand liegen sehe? Es hat etwas von Vergänglichkeit und Vernunft, wenn sie da auf ihre Abholung warten. Dabei sind sie es doch, die sich am längsten auf Weihnachten vorbereitet haben. Na, wer mag Jahresringe zählen? Vor lauter Alltag habe ich nie darüber nachgedacht, was eigentlich aus den alten Christbäumen wird. Also habe ich eben nachgesehen. Sie werden wohl meist geschreddert und zu Kompost für Felder verarbeitet. Oder mit ihrer Verbrennung wird Energie gewonnen. Manchmal kommen sie aber auch in Zoos: als Spielzeug für die Tiere. Affen spielen dann auf den Bäumen und Elefanten kauen auf den Nadeln herum. So beginnt also die Weihnachtszeit der Elefanten erst im Januar. Ich würde zu gerne Mäuschen spielen, wenn die Dickhäuter sich nach Feierabend im Zoo auf einen heißen Fichtennadelschnaps treffen! Obwohl… Mäuse und Elefanten… vielleicht stelle ich es mir doch einfach lieber nur vor. Der fabelhafte Stilpirat schrieb heute "Vom Glück und anderen Enttäuschungen".
Glück sagt er in seinem Beitrag ist im Einzelfall die Bewertung eines Ereignisses. Im größeren zeitlichen Rahmen sieht er das Glück als Lebenseinstellung. Wir benutzen das Wort Glück jedoch im Alltag anders. Wir wünschen uns "viel Glück" oder reden von einem "Glückspilz" als wäre es ein Zustand, der vom Himmel fällt. Kennen wir nicht alle einzelne Menschen, die schon unheimlich viel Pech hatten im Leben? Oder eine richtige Pechsträhne? Oder zumindest mehr Pech als andere? Die Personen, die mir hierzu einfallen, sind mehrheitlich unheimlich fröhliche Menschen. Sie sind wirklich nicht unglücklich. Eine solche Person ist für mich sogar öfter einmal in brenzligen Situationen ein Vorbild. Diese Menschen haben offensichtlich das Glück als Lebenshaltung gewählt. Es liegt an jedem einzelnen von uns dem Glück Raum zu geben. Beim Gießen des vierblättrigen Kleeblattpflänzchens von Silvester. Beim zufriedenen Reinhüpfen in den völlig überfüllten Bus, weil man nicht auf den nächsten warten muss. Beim Grinsen, wenn es an der Supermarktkasse genau vor einem mal wieder länger dauert: Wollte ich nicht sowieso noch eine Packung Kaugummi in den Einkaufskorb legen? Ich liebe Menschen, die mich zum Lachen bringen. Ich glaube wirklich, dass Lachen meine liebste Beschäftigung ist. Es heilt jede Menge Krankheiten. Vielleicht ist es überhaupt das Wichtigste am Menschen.
Audrey Hepburn |