Das traf sich wunderbar, weil ich Sarah unheimlich gerne mag! Sobald sie auf der Bühne war, erzählte sie davon, wie es war als Synästhetin an einem heutigen blauen Montag nach Ulm zu reisen, warum sie eine latente Übelkeit verspürte, woher ihre bonnietyleresque Stimme kommt und las uns schließlich wie angekündigt aus ihrem neuen Buch 180° Meer vor, Die Geschichte schien für ihre sonst so sprudelige Art überraschend abgeklärt. Aber eben nah an den Höhen und Tiefen des wohlständigen aber doch so zweifelnden und unglücklichen europäischen Städterlebens. Am besten gefiel mir die Nebengeschichte, die sich zwischen der Protagonistin und einem Hund entwickelte. Das Gegenüber der Hauptperson fragte sie, nachdem der Hund sie gebissen hatte: "Glaubst du, dass der Hund dich hasst?" Sie antwortete "Nein. er ist nur frustriert. Er ist wie ich." Ohne zu viel zu verraten: Die Hauptrolle lässt sich nicht von dem Biss abschrecken und geht sogar mit dem Hund spazieren: Aus Ermangelung an Leine und Halsband mit einer Paketschnur und einem umfunktionierten Slip als Halsbandersatz. Zum Anleinen zieht sie sich als Schutz Ofenhandschuhe über die Hände. Für diese Passage bekommt Sarah Szenenapplaus und mir gefällt an dieser Stelle die grundsätzliche Einstellung der Protagonistin: Mit Paketschnur, Mut und Ofenhandschuhen lässt sich im Leben viel erreichen! Jawohl.
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