Irland. Bisher für mich ein weißer Fleck auf der Landkarte. Weiß deshalb, weil er für mich mit keinen Erinnerungen verbunden war. Keinen Sehnsüchten. Im Kopf fallen mir natürlich ein paar Assoziationen ein: Regen. Schafe. Rothaarige Menschen. Pubs. Irish Folk. Guiness. Whisky. Butter. Der St. Patrick´s Day. Die Gedankenfarfalle purzeln behäbig aus der fast leeren Pappschachtel. Wer weiß, wann ich noch einmal die Gelegenheit habe nach Irland zu kommen, habe ich mir gedacht, als die liebe Susi mich fragte, ob ich nicht für ein Wochenende mit ihr kommen wolle. In den schönen Südwesten Irlands, sagte sie. Die Reisebegleitung ist schon einmal toll, sage ich. Ich habe erst mal nach der Landkarte gegoogelt. Warum eigentlich nicht. Und mir ist bis heute kein Grund eingefallen, der auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt dagegen gesprochen hätte. Jetzt ist der Flecken auf meiner Landkarte grün - klar! Aber auch blau von dem strahlend blauen Küstenhimmel, den uns ein irischer Kobold organisiert haben muss. Es war so mild, dass die Kamelien sich gegenseitig saftige, rot platzende Knospen-Küsse zuwarfen. Rot gefleckt ist der Flecken Erde für mich nun also auch noch. Nicht nur wegen der Kamelien, sondern auch wegen der Wärme, die das Guesthouse von Katarina in Schull ausstrahlte. Beim Betreten des Gebäudes aus der kalten Nacht war es so, als würde man vom Haus und seinen Bewohnern in eine dicke, grobe Wolldecke gehüllt und mit einer Tasse Tee ans offene Feuer gesetzt. Aufgewärmt konnte man in frischer, weißer Wäsche so gut schlafen wie lange nicht. Beim Aufwachen musste ich schmunzeln über den Streit zwischen den weinroten, hölzernen und cognac-farbenen, Geschichte atmenden Mustern im Haus und der strahlenden, klaren Seeluft draußen, die beide um die Aufmerksamkeit der ausgeruhten Augen buhlten. Danke liebe Susi, dass Du mich mitgenommen hast in Deine Welt in Irland! Es war ein toller Ausflug! Der Weg zu Katarinas wunderschönem Grove House: http://www.grovehouseschull.com/cms/
Für den heutigen Tag gibt es mein "großes" Brainstorming zu Irland und einen Rückblick auf meine Reise für einen Tag nach Irland mit Susi in einem eigenen Post. make animated gifs like this at MakeAGif Wie klingt eigentlich Vertrauen, wenn es bricht? Klingt es wie Porzellan? Die kostbare Keramik, die so makellos war, bricht beim Kontakt mit der harten Oberfläche in unzählige Teile. Keine allzu zarte Keramik ist es. Daher vertrug sie auch das ein oder andere Mal einen Stoß. Aber ohne dass man auf sie acht gibt, kann sie sich nicht vor den Einflüssen der Umwelt schützen. Die Schwerkraft kann erbarmungslos sein. Die Glasur, die zuvor das Licht der Umgebung eingefangen und unbeschwert und fröhlich wieder zurück in die Umgebung gestrahlt hat, hinterlässt scharfe Kanten. Ein hoher, spitzer Ton ist es beim Aufschlag, gefolgt vom Wimmern der Einzelteile, die versuchen sich zu verkriechen. Übrig bleibt die Stille. make animated gifs like this at MakeAGif Als ich meine liebe Freundin Britta das letzte mal gesehen habe, hat man noch fast gar nichts gemerkt. Wir haben über Bilder von ihrem Bauch gesprochen und konnten uns gar nicht richtig vorstellen, wie das aussehen könnte. Plötzlich ist er aber da. Und wie er da ist!
Das Wort Wunder drängt sich immer wieder in meinen Kopf. Es ist ein Wunder, wie schnell so ein Bauch wachsen kann. Ganz ohne die Beteiligung von Kinder Schokolade. Die ist ausnahmsweise einmal nicht an allem schuld. Nein, der Papa ist "schuld" und mächtig stolz auf sein Werk. Es ist ein Wunder, wie ein Mensch sich so sehr auf sein Kind freut, dass er ihm seinen Körper schenkt. Den Körper bereitwillig zu teilen, kommt unter anderen Umständen sehr selten vor. In der Schwangerschaft schafft es die Natur, dass man freiwillig, voller Vorfreude und mit ganzer Energie seine Freiheit für einen anderen Menschen aufgibt. Das eigene Kind. Es ist aber auch ein Wunder, wie viel Kraft ein noch ungeborenes Kind seinen Eltern schenken kann. Und plötzlich wird mir bewusst, wie wundersam und wundervoll zugleich es ist, wenn eine kleine Familie entsteht. Die Welt zwischen knackender, glänzender Hülle und samtig weicher Belohnung liegt zwischen zwei Fingern. Ein kleiner Happs ist es, der sich in die typischen Farben der Schokolade hüllt: Vanille, Nuss und Kaffee snd Geschwister derselben Familie, die sich mit dem gleichen Farbfächer Luft zum Oxidieren zufächern. Wir lernen in das Helligkeitsspektrum allerlei Geschmacksrichtungen zu betten. Den Kochlöffel halten die Meister Physik und Chemie, das Rezept schreibt die Phantasie. Meine liebe Freundin Bärbel trägt die Krone der temperierten Kuvertüre. Und sie steht ihr sehr gut. Den Pralinenkurs gibt es in der Dessert-Werkstatt in Mannheim
Mit das Beste am Studentenleben ist dieser Moment: Man muss vielleicht noch kurz in der Schlange stehen, aber es lohnt sich. Die Begegnung mit dem Kaffeeautomat ist da, zusammen mit dem Nachmittag und dem Gedanken, dass man schon etwas geschafft hat. Dafür kann man sich ruhig einmal belohnen. Und es gibt ja auch wieder so viel zu erzählen. Mensakarte in den Schlund der Vergesslichkeit, vorausgesetzt es steckt nicht noch die Karte vom Vordermann drin. Den Pappbecher platziert und ein Druck auf das Lieblingsgetränk. Iced flavored Frapucchino soy latte gibt es natürlich nicht. Aber das Wesentliche. Kaffee. Eine Belohnung. Eine Pause auf Knopfdruck. Der Becher füllt sich, der Blick wandert nach hinten. Dort wartet ein vertrautes Augenpaar und das Versprechen auf ein gutes Gespräch, Java chip Mocha blended Letting go. Das alte Kino. Mit seinen Klappsitzen aus einer anderen Zeit und dem altmodischen roten Samt. Das Popcorn hier ist immerhin das gleiche wie in den neuen Kinos. Sonst ist dort allerdings fast alles größer und lauter.
Für einen Abend mit Freunden gibt es allerdings nichts Passenderes als die Gemütlichkeit eines alten Kinos. Die Sitze haben wie die Kinobesucher ein paar Macken. Hier ist Raum für einen unpassenden Witz oder menschliche Schwächen und Ablenkung und Geborgenheit von Samt und netten Menschen. |